Glasstatik nach DIN 18008
Dieses Software-Paket dient zwar auch der Ermittlung einer Glasstatik, ist aber nicht, wie vielfach angenommen, eine Weiterentwicklung von GLASTIK Standard! GLASTIK Professional wurde für besondere Glasanwendungs-Berechnungen und ausschließlich zur Benutzung von Fachleuten geschaffen. Die Berechnungsbasis ist grundsätzlich linear über die „Finite Elemente“-Methode, nach der jede Scheibe rechnerisch in zu definierende Kleinst-Einheiten zerlegt wird, um dann sehr exakt die Scheibenbelastungen und deren Reaktionen darauf an jeder Stelle zu analysieren. Zur Ermittlung solcher statischen Rechenergebnisse sind die definiert einzugebenden Parameter vielfältig, und die Berechnung muss fachmännisch analysiert betrachtet werden. Also keine Software für den verkaufenden Glasfachmann, wie bei Standard, sondern mehr für den statisch bewertenden Glasexperten oder Ingenieur.
Auch die Ergebnisausdrucke sind abweichend, sehr detailliert und lassen auf Wunsch selbst dreidimensionale Verformungssituationen der Scheibe unter Last erkennen.
Durch die variable Eingabemöglichkeit ist die Glasstatik-Software nicht nur für den deutschen Markt interessant, da landesspezifische Anforderungen individuell erfasst und integriert werden können. Selbstverständlich sind alle notwendigen, deutschen Normen integriert, so dass jede beliebige Scheibengeometrie dargestellt und vor allem berechnet werden kann. Dafür sorgt der integrierte "Free-Mesher"-Netzgenerator, der automatisch nach individuell definierter Maschenweite das Berechnungsnetz erzeugt.
In der Grundversion ist neben der Randlagerung und Punkthalterung eine zusätzliche Auflagermöglichkeit gegeben. Es können pro Geometrie bis zu 4 frei definierbare elastische Auflagerstreifen ausgewählt werden. Eine klassische Anwendung für solche Auflagerstreifen ist z. B. das Stufen-Isolierglas, bei dem 4 Kanten gegen Druck gelagert sind, aber nur 3 Kanten gegen Sog.Darüber hinaus sei erwähnt, dass sich natürlich sämtliche Geometreien und Bearbeitungen der Gläser berechnen lassen.
Wie im Standardpaket sind die DIn EN 1990 sowie 1991 ebenso wie natürlich die DIN 18008 voll integriert. Aber auch Berechnungen nach den bisherigen Richtlinen TRLV/TRAV/TRPV sind wahlweise – auf Knopfdruck – realisierbar. Diese Dualität war in der Phase zeitversetzter DIN-Einführungen durch die Bundesländer seit Mitte 2014 extrem hilfreich und auch jetzt beim Nachvollziehen älterer Verglasungen. Alle Lasten können wahlweise „per Hand“ vorgegeben werden, oder sie werden komfortabel über entsprechende Eingabemasken automatisch ermittelt.
Darüber hianus wurde eine besondere Berechnungsmöglichkeit für VSG-Gläser geschaffen. Der versierte Anwender hat die Möglichkeit, durch die Eingabe eines Faktors den Schubverbundansatz bei der Berechnung zu berücksichtigen. Im Normalfall wird ein günstig wirkender Schubverbund auf Grund der Gesetzeslage in Deutschland nicht berücksichtigt. Dies kann jedoch bei Bedarf, vor allem außerhalb Deutschlands, geändert werden und führt somit zumeist zu wirtschaftlicheren Aufbauten.